Mehr als 750 Kilometer waren auf der 10. Etappe am Mittwoch zu bewältigen. 375km wurden als Wertungsprüfung geführt. Der als Gesamtführender gestartete Österreicher Matthias Walkner gehörte bis zum letzten Tankstopp zu den Schnellsten des Tages. Dann aber verlor er bis ins Ziel fast 16 Minuten auf Tagessieger Toby Price (KTM). Der Zeitverlust war einem mittelschweren Navigationsfehler geschuldet. Eine große Rolle dürften wohl aber auch taktische Überlegungen vor der möglicherweise vorentscheidenden Etappe am Donnerstag gespielt haben. Matthias Walkner rangiert in der Gesamtwertung nun auf Rang 4, knapp achteinhalb Minuten hinter dem neuen Leader Adrien van Beveren (Yamaha). Bitter ist der Tag für einen der großen Titelanwärter. Der Vorjahressieger Kevin Benavides, muss bei Kilometer 130 wegen eines technischen Problems das Handtuch werfen. Walkner ist somit der einzige KTM-Pilot, der noch um den Sieg kämpft.

Die 11. Etappe am Donnerstag könnte die Vorentscheidung bringen. Walkner startet von weit hinten und kann mit den Spuren im Sand, einige Minuten gut machen. Der aktuell Gesamtführende Adrien van Beveren startet an dritter Startposition in die Dünen-Etappe und muss die 375 Kilometer mit der Vorausnavigation bewältigen. Walkner´s Teamkollege Toby Price, der nicht mehr um das Podium mitkämpft, wird die vorletzte Etappe eröffnen.

Matthias Walkner: “Es war ein langer Tag. Gleich in der Früh haben sich die Fahrer, die vor mir gestartet sind, verfahren. Ich habe dann die Vorausnavigation übernommen. Es lief ziemlich gut und ich hatte ein gutes Tempo, auch auf dem Bike fühle ich mich mittlerweile extrem wohl. Bis mir nach dem Tankstopp ein Navigationsfehler passiert ist. Heute haben einige Fahrer hinsichtlich der morgigen Startaufstellung taktiert. Im Nachhinein gesehen habe ich gegen Ende hin sicher etwas zu viel Tempo herausgenommen und dadurch 2, 3 Minuten zu viel eingebüßt. Ich bin absolut kein Fan von taktischen Entscheidungen, sondern durch und durch Rennfahrer, aber die aktuelle Situation ist sehr schwierig. Wir sind so eng beisammen, dass immer noch fünf Fahrer gewinnen können. Der morgige Tag wird vermutlich der wichtigste der gesamten Dakar. Ich werde mich nun bestmöglich vorbereiten, alles geben und versuchen, vom hinteren Startplatz viel Zeit gutzumachen. Wie man beim Formel-1-Finale gesehen hat, abgerechnet wir am letzten Tag.”

STORY: 9. Etappe – Matthias Walkner übernimmt die Dakar-Gesamtführung (Jänner 2022)

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