Über WhatsApp stets in Kontakt mit der Heimat: “Es kann noch vieles schief gehen… also mal schauen und den Tag nicht vor dem Abend loben.” Matthias Walkner nimmt noch keine Gratulationen entgegen. Nach der neunten und vorletzten Etappe liegt der Vorjahressieger auf Gesamtrang 3 – der ist mit mehr als 30 Minuten auf den viertplatzierten Husqvarna-Piloten Andrew Short abgesichert. Und dennoch ist Walkner vorsichtig.

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Wie tückisch und unnachgiebig die Dakar ist, hat am Mittwoch bei den Autos unter anderem Stephane Peterhansel ein weiteres Mal erfahren müssen. Nach einer harten Landung verletzte sich sein Beifahrer David Castera am Rücken; Peterhansel musste die Dakar aufgeben. Darum ist Matthias Walkner nach dem 5. Tagesrang am Mittwoch nur sehr vorsichtig optimistisch, auch wenn der Podiumsplatz auf dem Papier gut abgesichert scheint.

Matthias Walkner: „Ich habe eine gute Ausgangsposition für morgen und ein Podium wäre echt cool.“

Matthias Walkner: “Es war wieder ein langer Tag und ich bin echt happy, dass er vorbei ist. Mein Sprunggelenk tut schon so extrem weh. Ich bin echt froh, wenn es morgen vorbei ist. Das Tempo war heute höher als ich erwartet hatte. Wir haben uns vorne abgewechselt und sind zusammen in die Berge gekommen, mit viel weichem “Fesh-Fesh”-Sand und wieder extrem dichten Nebel. Bei Kilometer 200 war es dann ein wenig chaotisch, da wir alle einen Wegpunkt nicht finden konnten. Es ist dann wirklich schwierig zu entscheiden, ob man alleine weiter fährt oder ob man bei den Konkurrenten bleibt. Ich habe den Wegpunkt dann als Erster oder Zweiter gefunden und bin losgefahren. Die Anderen haben das aber relativ schnell gemerkt und sind mir gefolgt.”

Gepostet von HartEnduro.com am Mittwoch, 16. Januar 2019

“Bei Kilometer 280 gab es dann nochmal richtigen Stress. Van Beveren ist da einen ganz anderen CAP gefahren, um 20 Grad weiter rechts als im Roadbook vermerkt. Ich dachte mir, dass er vielleicht mehr weiß als wir, oder dass er ihn vielleicht aus den Angaben anders kalkuliert hat. Bei uns Anderen ist dieser Wegpunkt nicht und nicht aufgegangen. Niemand wusste, wo wir sind. Inmitten der hohen und extrem weichen Dünen haben wir dann herumgesucht. Ich habe echt Stress bekommen! Du kannst neun Tage lang wirklich eine super Dakar abliefern, aber wenn du nur einen Wegpunkt nicht findest, kann alles mit einem Schlag vorbei sein. Als Van Beveren dann ganz woanders gefahren ist, habe ich mich nicht recht getraut, ihm zu folgen. In diesen Momenten kann man die richtige oder falsche Entscheidung treffen – das alles war heute brutal stressig und schirch für mich. Dann aber ist der Wegpunkt aufgegangen. Ich bin zusammen mit Cornejo vorausgefahren. Price und Quintanilla haben uns noch eingeholt und wir sind alle gemeinsam ins Ziel. Dem Motorrad wird bei diesen Bedingungen wirklich alles abverlangt. Ich habe aber eine gute Ausgangsposition für morgen und ein Podium wäre echt cool. Aber wie wir jeden Tag immer wieder sehen: es kann bis zum Ende etwas passieren. Einen Tag noch Daumen drücken!”

Mickael Metge fährt auf Sherco zum Tagessieg auf der 9. Etappe.

Den Tagessieg holte sich Sherco-Pilot Mickael Metge. Das Finale um den Gesamtsieg entscheidet sich am Donnerstag zwischen Walkners KTM-Teamkollegen Toby Price und Husqvarna-Weltmeister Pablo Quintanilla. Price liegt nur hauchdünne 1.02 Minuten vor dem Chilenen. Matthias Walkner geht mit 6.35 Minuten Rückstand auf Price in die letzte Etappe. Der Vorjahressieger in Lauerstellung…. (c. panny, hubert lafer)

Dakar-Gesamtwertung nach neun von zehn Etappen
1. Toby Price KTM (AUS), 32h 43m 15s
2. Pablo Quintanilla HUSQVARNA (CHL), +00:01:02
3. Matthias Walkner KTM, +00:06:35
4. Andrew Short HUSQVARNA (AUS), +00:40:01

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photos (c) Marcin Kin & RallyZone