2004 hat Martin Freinademetz das erste Mal zum Enduro-Workout nach Rumänien geladen. Eine Handvoll unerschrockene Härte-Fans sind gekommen. Mittlerweile sind die Startplätze für die “Red Bull Romaniacs” schon unmittelbar nach dem Anmeldestart vergriffen, der Tross der Rally umfasst etwa 1000 Menschen. Nicht nur Teilnehmerzahlen und Logistik sind gewachsen. Auch das Niveau ist stetig gestiegen. Davon können sich die TeilnehmerInnen bei der diesjährigen 15. Auflage der “Red Bull Romaniacs” selbst überzeugen. Wenn das Rennen nämlich den Aufstieg “20 Helpers” passiert. Berüchtigt und gefürchtet schon bei der allerersten Ausgabe 2004 werden diesmal kaum helfende Hände nötig sein, sagt Martin Freinademetz im Interview mit HartEnduro.at: “Das Material, die Technik und die Fahrer selbst haben sich über die Jahre enorm weiterentwickelt. Ich denke, viel Steigerung bei den Schwierigkeiten braucht es am Track jetzt nicht mehr. Kleine Schrittchen sind immer möglich. Aber in der Hauptsache geht es uns darum, die Leute gut durch die Rally zu bringen. Es ist also auch in diesem Jahr genügen Schwieriges dabei. Doch es sollte für den größten Teil der Piloten machbar sein.”

Martin Freinademetz testet die neue Sektion „Galindo“. Zu Ehren von Xavi Galindo, der hier im Jahr 2011 nach einem Navigationsfehler eine ausweglose Steilabfahrt bis zu einem Stausee absolvierte. Er musste das Bike damals stehen lassen und über den See schwimmen.

Die “Red Bull Romaniacs” ist 2018 die vierte Station der neugeschaffenen “World Enduro Super Series”. Als einer, der hier um den Gesamtsieg mitkämpfen will, wird Taddy Blazusiak nach Sibiu zurückkehren. Sein erster Auftritt im Jahr 2010 ist im Regen des ersten Offroad-Tages nach schwerwiegenden Navigationsfehlern untergegangen. Romaniacs-Mastermind Martin Freinademetz ist überzeugt, dass sich der KTM-Superstar beim zweiten Mal viel besser in den Karpaten zurecht finden wird: “Also verirren wird er sich diesmal sicher nicht! Erstens, weil wir in diesen neun Jahren unsere Organisation enorm verbessert haben. Wie die Strecke damals markiert war und wie sie heute ausgeschildert ist – das ist gar kein Vergleich mehr. Wir haben im Vergleich mit 2010 sicherlich auch doppelt so viel Personal auf der Strecke draussen. Und Taddy hat auch dazu gelernt. Diese Art von Veranstaltung mit GPS war ihm damals neu. Ich erinnere mich, dass er das GPS erst am Tag davor auf sein Bike montiert und überhaupt keine Erfahrung damit hatte. Mittlerweile hat er schon einige Erfahrungen damit gesammelt und wird sich davon sicherlich nicht mehr ausbremsen lassen. Ausserdem will Taddy in der WESS ganz vorne sein. Er wird also sicherlich höchst motiviert hier her kommen.”

Martin Freinademetz: “Ich habe bis jetzt etwa 80 Prozent des gesamten Racetracks selbst getestet. Bis zum Start werde ich alle Spuren komplett absolviert haben. In einer Passage hat uns der Winter recht viele Bäume in den Weg gelegt. Das wird jetzt frei gemacht. Ansonsten ist der Race-Track 2018 an sich fertig.”

Zum 15. Jubiläum wird die “Red Bull Romaniacs” auch wieder biwakieren, ganz so wie in den ersten Tagen der Rally. In der Bergbauregion um Petrosani sind diesmal sogar zwei Übernachtungen geplant, sagt Martin Freinademetz: “Zwei Nächte, damit sich der lange Weg auszahlt. Wir werden hier viele Spuren fahren, die schon lange keine Stollenreifen mehr gesehen haben. Das ist eine Gegend, in der wir zuletzt 2006 unterwegs waren. Auch sind wir hier auf über 1000 Metern Seehöhe unterwegs. Das heißt, es wird auch an heißen Tagen erträglich sein. Bei der Unterbringung gehen wir neue Wege. Alles in Allem sind wir ja 1000 Menschen. Wir bringen die aber nicht alle in einem riesigen Hotel unter, sondern wir verteilen sie auf lokale Quartiere, auch die Verpflegung gibt’s dann quasi im Restaurant um’s Eck. Im Winter werden hier immer etwa 3000 Gäste versorgt, also sollte das gut klappen.” Die 15. Auflage der „Red Bull Romaniacs“ geht von 24. bis 28. Juli 2018 über die Bühne. (c. panny, hubert lafer)

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INTERVIEW with Martin Freinademetz: “The popularity is not fading.” (Englisch)
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photos (c) Martin Freinademetz