Von 0 auf 320 in Stang
Mit einem Schlag ist Stang kein weißer Fleck auf der Offroad-Landkarte mehr. Beim zweiten Lauf zur “Enduro Trophy 2011” hat sich das neue Renn-Areal nachdrücklich vorgestellt. Das erste Rennen auf der längsten Enduro-Runde Österreichs hat den Machern der “Enduro Trophy” gleich einen neuen Rekord an Startern gebracht: 320 Fahrer und Fahrerinnen haben es sich nicht nehmen lassen, die 16 selektiven Kilometer unter die Stollen zu nehmen. Die ersten Reaktionen sind überwältigend. Trotzdem oder gerade deshalb will sich Stang – wie man hört – als Renn-Location eher rar machen.

Länge ist nicht alles! Und die Strecke in Stang ist nicht bloß lang gewesen. Ausgesprochen abwechslungsreich und selektiv hat sich die Runde präsentiert. Und “selektiv” meint in diesem Fall, dass selbst die allerbesten Rider durchwegs auch in Schwierigkeiten gekommen sind.

Rudi Pöschl zum Beispiel: der Mann auf der großkalibrigen Husaberg hat das Rennen erst gegen Ende so wirklich in Griff bekommen: “Beim Start bin ich auf der falschen Seite gestanden, später bin ich gemeinsam mit Erich Brandauer in einem Schlamm-Loch hängen geblieben. Erst gegen Ende hat alles gut funktioniert.” Und zwar sehr gut. In der Schlussphase war Pöschl der schnellste Mann im Wald und wurde mit dem Klassensieg belohnt. Pöschl streut den Organisatoren Rosen: “Eine gewaltige Strecke! Der weite Weg hierher hat sich absolut ausgezahlt.”

Abwechslungsreich und anspruchsvoll. Bestnoten für die Premiere in Stang.

Auch Bernie Walzer (Platz 2, Klasse E2) überreicht Rosen: “Die beste Enduro-Strecke, die ich jemals in Österreich gefahren bin.”  Im selben Tonfall lobt der Herr Brandauer: “Eine perfekte und sehr anspruchsvolle Runde.” Anspruchsvoll ist grundsätzlich gut für Brandauer. Kein Wunder, dass er sich gleich nach dem Start in der Spitze etabliert hat. Leider hat ihn ein Fehler bei einer kurzen, scharfen, senkrechten Auffahrt zu Boden gezwungen. Verbogener Lenker, verbogener Auspuff, einige Minuten Rückbiege-Stopp – und weg war der Spitzenplatz. In der Schlussabrechnung ist sich “nur” Platz 5 ausgegangen. Und das ärgert den BranTower: “Es wäre viel mehr drin gewesen.” Lars Enöckl ist in seiner Klasse auf Platz 3 gefahren, und ist auch alles andere als zufrieden: “Bis zum Tanken bin ich in Führung gelegen. Danach bin ich zwei Mal hängen geblieben. Das sind zu viele Fehler, wenn es derart eng hergeht.”

Nach dem Rennen ist vor dem Rennen. Erich Brandauer will Wiedergutmachung im Teambewerb mit …


…Lars Enöckl, der es im Teambewerb ebenfalls (noch) besser machen will.

Die Premiere in Stang hat mit einer waschechten Ladehemmung begonnen. Die Streckenchefs Anton und Herbert Doppler wollten den allerersten Startschuß ihrem Vater schenken. Alleine: das Gewehr hatte Ladehemmung – der Start hat sich aus “technischen Gründen” etwas verzögert. Dann aber hat es ordendlich gekracht und es sollte auch die einzige Panne sein: “Ich bin sehr zufrieden”, sagt Anton Doppler: “Die Streckenposten waren immer auf der Höhe, es hat im Ablauf kaum Zwischenfälle gegeben.” Zufrieden ist auch Enduro Trophy-Macher Petz Bachler: “Die Organisatoren hier hatten die gesamte Woche vor dem Rennen jeden Tag fast 30 Leute an der Strecke. Als wir hier angekommen sind, war eigentlich nichts mehr zu tun. Perfekt!” (c. panny)

IG.G-VIDEO: Die Offroad-Premiere in Stang. By C. Panny.

LINK: Stang, Lauf 1 – die Bilder bei Joe Figl

IG.G-STORY: Stang the Race – Neuauflage 2013 (23. August 2012)


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