Die ultimativen Nothelfer
Im vorigen Jahrtausend, in den 1960er und 1970er Jahren, hatte Bildungsfernsehen noch wirklich mit Bildung zu tun. Einer unserer Heroen im Kindesalter war Stanley Beamish. Dem schmalschultrigen Tankwart verdanken wir die Erkenntnis, dass Pillen sehr, sehr geil sein können. Ihm verliehen Wunderpillen geniale Superkräfte. Wir singen auch heute noch ein Loblied auf die Pharmaindustrie. Es geht bei uns aber nicht um Offroad-Viagra, das uns ein Rennen besser durchstehen lässt, sondern schlicht um die Schmerzbekämpfung. Die IG.G-Übersicht über Mittelchen, die Experten empfehlen. Vom Brummschädel bis zum wirklichen Notfall…

Der übermäßige Biergenuss im Fahrerlager, der attackierende Baum, der direkt in den Finger am Lenker rennt, das abgeknackste Schlüsselbein: die Kügelchen, die bei der Red Bull Romaniacs bis zum Eintreffen von Rettungshubschrauber und Notarzt nicht nur angenehmeres Überleben sichern, sondern bisweilen auch ein Dauerlächeln ins Gesicht meißeln. Oder einfach die medikamentöse Prophylaxe, die uns nach Verletzungen wieder halbwegs gerade aufs Motorrad steigen lässt. So wie alle im Fahrerlager, hat auch die IG-Gatsch mehrfach einschlägige Erfahrungen mit der Wirkungsweise diverser pharmazeutischer Errungenschaften gemacht.

Selbstbehandlung in leichten Fällen. In schweren Fällen keine Experimente!  

Weil die Handhabe von Wundermitteln zwar heikel ist, für ordentliche Gatscher aber genauso dazu gehört wie das Reifenwechseln mitten in der Pampa, haben wir jene um Medikamentenempfehlungen gebeten, die für unser leibliches Wohl zuständig sind: die Pharmaindustrie, die Apotheker, Chirurgen und den praktischen Arzt, der die Glücklichmacher letztlich verschreibt.

Die Schmerz-lass-nach-Checkliste; von Experten empfohlen (Alle Angaben ohne Gewähr)


Es gibt durchaus viele rezeptfreie Schmerzgeräte, die meist absolut ausreichen.

WICHTIG # 1: Alle Experten warnen im Sinne des Eids des Hippokrates eindringlich vor Experimenten. Zum Beispiel der Schärdinger Arzt Dieter Wagenbichler: „Nach vorherigem ausführlichen Gespräch mit dem Arzt können Medikamente bis an die obere Dosierungsgrenze eingesetzt werden. Aber auch das sollte man wirklich nur im Notfall tun.“ Was aber, wenn Ärgeres passiert? „Redet mit dem Notarzt, sofern ihr noch bei Bewusstsein seid“, rät Wagenbichler. Auch Chirurg Andreas Jiresch mahnt: „Keine Experimente! GPS und Handy und den Hubschrauber holen. Das ist die einzige Möglichkeit. Denn eine falsche Dosierung bei derartigen Medikamenten und ihr braucht sowieso keinen Arzt mehr.“ Jiresch meint damit Mittelchen aus der Gruppe der Opiate. Tatsächlich sind diese Ultrahämmer nichts für uns Laienmediziner. Deshalb werden wir sie auch nie von einem Arzt ausgehändigt bekommen. Dass es diese Schmerztorpedos nur vom Notarzt oder in der Notaufnahme gibt, hat gute Gründe.

Die Warnung der Ärzte: kein Selbstversuch mit unterschiedlichen Wirkstoffen!

WICHTIG # 2: Die Mittelchen haben viele Namen. Mitunter lassen sich manche auch kombinieren, was die Effektivität unter Umständen beeindruckend steigert. Dazu kann man den Arzt befragen. Vielleicht verrät er etwas. Und es gibt sie in verschiedenen Formen: Zum Schlucken, zum Spritzen (eine subcutane Injektion – also unter die Haut – bekommt jeder im Notfall hin.) oder als Zäpfchen. Die sind dann nicht verkehrt, wenn eine Verletzung das normale Schlucken verhindert… (der wetz)

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