Pexa hat gewählt! Ihre in Ehren erblasste KTM 200 EXC Bj. 2002 hat schon vieles gesehen. Mit dem alten Krapfen hatte sie die Rennfahrerei begonnen und 2008 schließlich einen EM-Titel eingefahren. Standfest, super im Handling und wohlvertraut – die Trennung fiel schwer! Die Qual der Wahl sogar noch mehr. Vier Modelle hat sie getestet. Nun steht fest: Dani Pexa tritt 2009 auf einer Sherco an. Wie es dazu kam, schildert sie in ihrer IG-Gatsch-Einstandsgeschichte.

Es ist wirklich schwierig gewesen. Erstens, weil ich einige wirklich gute Angebote hatte (z.B. KTM, GasGas, Suzuki und eben Sherco). Zweitens, weil mir das beste Angebot nichts nützt, wenn das Motorrad nicht zu mir passt. Und es schaut ja auch blöd aus, wenn ich mit dem neuen Gerät keine Ergebnisse bringe.

KTM 200 EXC
Mein ursprünglicher Top-Favorit! Beim Testtag auf der MX-Strecke in Langenlois bin ich mit dem Motorrad dann aber leider überhaupt nicht zurecht gekommen. Im Gegensatz zur alten 200er sehr giftig zu fahren, konnte auf dem schlammigen Untergrund nur schlecht Grip aufbauen, brach schneller aus, eher spitze Leistungskurve. Nicht das, was ich mir wünsche. ** sniff **

KTM 250 EXC-F
Hab ich nur der Vollständigkeit halber probiert, weil’s mir alle angeraten haben. Muss als eingefleischter Zweitaktfan zerknirscht zugeben, dass die 4-Takter um einiges besser Traktion aufbaut. Losbrechmoment viel besser als bei der 200er. Trotzdem nicht so verspielt, wie ich’s gerne hätt. ** hoffnungsschimmer **

HUSABERG 450
Auf der kleinen netten Endurorunde in Grosau eigentlich recht fein zu fahren, aber die Front war mir – ehrlich gesagt – zu nervös. Hab in der ersten Runde keine einzige Spur getroffen, weil die Front so extrem agil war – sicher auch Gewohnheitssache. Böses Erwachen dann bei der ersten Brez’n: Schwerpunkt (meiner Meinung nach) sehr hoch, dadurch ist das Aufklauben ein ziemlicher Kraftakt! ** muskelkater **

HUSABERG 570
Nachdem ich irgendwann mal mit der 450 im Wald ohne Sprit liegenblieb, hielt ich einfach einen anderen Fahrer an und tauschte Moped (hihi !!!). Die 570er ist ein ordentlicher Dampfhammer, obwohl ich finde, dass sie von unten raus runder geht als die 450er. Trotzdem: zu groß, zu schwer, zu viel für klein Dani! ** too much!!! **

SHERCO 2.5i

Ich hatte die Sherco einen ganzen Tag lang auf meiner Heimstrecke zur Verfügung – bringt sicher mehr, als eine 10-Minuten-Runde auf unbekanntem Untergrund. Auf meiner Heimstrecke konnte ich das Motorrad mit meiner alten 200er gegentesten und war eigentlich von Beginn an sehr positiv überrascht. Gutes Fahrwerk, niedrige Sitzhöhe, guter Drehmomentverlauf, keine Leistungslöcher, kein Verschlucken: vom 2-Takter bin ich’s gewohnt, auch im Drehzahlkeller das Gas schnell aufzureissen – beim 4-Takter macht’s normalerweise “Blob”- und der Motor ist aus! In Punkto Wendigkeit und Handling bisher für mich der beste getestete Viertakter! ** bissi verliebt **
(Hinweis: in manchen Browsern ist die Slide-Show nach dem Anklicken erst zu sehen, wenn man ganz nach oben scrollt.)

GasGas 300 EC
Ich blieb hart und wollte trotzdem nochmal einen Zweitakter versuchen!
Am BLM-Testgelände wollte ich eigentlich die 200er GasGas testen, weil ich ja bei dieser Kubikklasse bleiben wollte und es sonst keinen anderen Hersteller gibt. 200er gabs keine. 250er auch nicht. Muss also 300 fahren! (fürcht!). Anders als erwartet, war die 300er sehr schön und rund zu fahren. Super Drehmoment von unten raus! Wenn du die Leistung brauchst, ist sie da. Ich hatte aber nie das Gefühl, auf einem Leistungsmonster zu sitzen! Das Handling vom 2-Takter, gepaart mit dem Drehmomentverlauf vom 4-Takter, war schon sehr verlockend… Technisch nicht auf dem neuesten Stand, dafür 1000fach getestet und unverwüstlich.

Dani’s +/- Liste

KTM, HUSABERG & GasGas
für diese Motorräder gibt es bei Bedarf auch eine Rekluse-Kupplung (war seit 2 Jahren auf Rekluse unterwegs)!
Weiterer Vorteil: es fahren davon soviele rum, dass ich bei einem Schaden im Fahrerlager sicher jemanden finde, der das passende Teil rumliegen hat.

SHERCO
Vorteil: Umlenkung & Fahrwerk
Nachteil: es gibt keine Rekluse, und ich muss zu jedem Rennen ein Ersatzteilpaket mitnehmen. Erstes Modelljahr… ** was tun? **

Ich schob meine Entscheidung auf den Toskana-Trip mit Erich Brandauer und Dieter Happ. Ich dachte, da komme ich sicher in viele Situationen, bei denen ich – je nachdem – um 2 oder 4 Takte beten würde! Ausserdem waren ja genügend Profis dabei, die mich sicherlich noch MEHR verunsichern würden.

Am härtesten fiel mir die Entscheidung dann zwischen der Sherco und der 300er GasGas. Beide hatten ihre Stärken, in einem Bereich allerdings liefen sie weit auseinander:
* Die GasGas ist mit älterer Technik ausgestattet – zig-fach getestet und standfest.
* Die Sherco hingegen ist im ersten Modelljahr – und normalerweise zucke ich da zurück.

Dass die Entscheidung schließlich zugunsten der Sherco ausfiel, hatte sicher einiges mit dem Toskana-Trip zu tun. Bin beim Ankicken normalerweise nicht zimperlich, aber irgendwann nervt’s dich (vor allem, wenn links die Talseite und das Haxerl zu kurz ist).
Dass ich jetzt wieder ohne Rekluse unterwegs bin, finde ich gar nicht mal so schlecht. Mit Kupplung kann man immer noch genauer eingreifen.

Mit der Firma Weichenberger habe ich außerdem einen guten Partner gefunden, bei dem ich mich sehr gut aufgehoben und unterstützt fühle. Meine Ziele 2009 decken sich sehr gut mit den Seinen und somit war die Sache schnell geritzt! ** schmacht ** (dani pexa)

Sherco bei Weichenberger
Dani’s Homepage

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