Erst im zarten Alter von 36 Jahren habe ich meinen Rennbetrieb aufgenommen. Beim allerersten ACC-Rennen in Roppen. Ich bin da hinein geraten – durch meine Freundschaft zu Dieter Happ und Bernd Hupfauf. Ganz am Anfang stand meine Expertise als Medienprofi bei unserem sehr frühen Projekt, Dieter und Bernd zur Dakar zu bringen.

Die Dakar haben wir zwar (noch) nicht erreicht; doch hat dieser Traum jeden von uns weiter getragen, als wir damals – im Winter 2003 – erwartet haben.

Dieter kann heute seine Liebe zu den wirklich harten Enduro-Herausforderungen leben. Auf seinem Roadbook stehen neben der “Roof” auch die “Red Bull Romaniacs”, das “Hells Gate”, der Gipfel des Erzbergs und die “Last Man standing”. Und das ist noch lange nicht das Ende seiner Renn-Serie.


Auch Bernd hat den Gipfel des Erzbergs erreicht; vor allem aber hat er die ACC als einmaliges Erfolgsprodukt etabliert; durch sein Talent, seine Hingabe und sein Organisationstalent. Als Filmer, als Eventmanager und als Fahrer hat Bernd seine eigene Marke kreiert; eine Marke, die für (Handschlag-) Qualität bürgt.

Und ich? Ich fahre Offroad-Rennen 🙂 Und das ist bei Weitem mehr, als ich jemals von mir selbst erwartet habe…

Die folgenden Zeilen meiner allerersten Rennkilometer habe ich ursprünglich am Saisonende 2004 für das KTM-Magazin verfasst. Sie schildern die Gedanken eines Rookies vor seiner Stunde der Wahrheit auf einer KTM 400 EXC:

“Finde deine Grenze, indem du dir zu viel zumutest.” So gesehen bin ich beim ACC-Kickoff in Roppen gut aufgehoben. Als zwar wüstenerprobter, aber eher gemächlicher Langstreckenendurist ist mir die Roppener Mure auf den ersten Blick zu steil, zu steinig, zu geröllig, zu felsig, zu gebirgig, zu schwer, zu schnell und aus! “Ich bin zu klein sogar für die Anfängerklasse”, denke ich mir. Ich dreh mich um und sehe das strahlende Gesicht von Bern Hupfauf. Der hat erstens den Kurs eigenhändig ausgeflaggt, ist zweitens einer meiner Buddies im FLATOUT.fightclub und drittens steht er zwischen mir und meinem abreisefertigen Auto. “Geil”, sagt Bernd. Ich hole meinen Helm…..

Den wohl wichtigsten Ratschlag für meine ersten zwei Rennstunden gibt mir Dieter Happ: “Easy! fahr so, dass Du’s genießen kannst”. Daran hält man sich gerne, auch wenn’s gleich nach dem Start schwer fällt. Ein gutes Dutzend Kollegen haben die Bikes schön ineinander und aufeinander verkeilt. Ich mache also nach zehn Metern meine erste Pause.

Auf Roppen bin ich speziell stolz. Denn ich lerne mit jeder Runde dazu. Abflüge inklusive. Die Talfahrt im Bachbett zum Beispiel. In den ersten Turns ist diese Passage wirklich ein stilistisches Trauerspiel. Gegen Ende des rennens finde ich aber die balance, die Linie und hin und wieder sogar den dritten Gang.