Der Tag nach dem Ruhetag endet für Matthias Walkner frustrierend. Der Dakar-Sieger von 2018 verliert auf der neunten Etappe durch einen Navigationsfehler viel Zeit und muss das Podium als Ziel realistischerweise abschreiben. Weit abgeschlagen befindet sich der Kuchler in der Gesamtwertung nun auf Rang 11. Auf den führenden US-Amerikaner Skyler Howes fehlen ihm 44 Minuten, 39 Minuten fehlen momentan auf den dritten Platz.

Der Navigationsfehler passierte Matthias Walkner an einer Stelle, die auch anderen Piloten zum Verhängnis wurde. Der kritische Wegpunkt führt auf ein steiniges Plateau. Durch die starken Regenfälle der vergangenen Tage sind die im Roadbook vermerkten Pisten nicht mehr sichtbar und die Piloten orientieren sich querfeldein nach Himmelsrichtungen. Hier haben Viele viel Zeit verloren, Matthias Walkner leider noch mehr als andere.

Wieder kamen auch einige Piloten zu Sturz. Für den Spanier Joan Barreda Bort ist die Dakar überhaupt zu Ende. Nach einem heftigen Sturz klagt er über Rückenschmerzen und er wird mit dem Helicopter sofort ins Krankenhaus geflogen.

Die zehnte Etappe am Mittwoch führt ins „Empty Quarter“, die größte und trockenste Sandwüste der Welt. Insgesamt werden 624 Kilometer bewältigt, mit 114 Kilometern fällt die Wertungsprüfung verhältnismäßig kurz aus. Der Mittwoch ist ein Vorgeschmack auf das, was die Fahrer in den kommenden Tagen erwartet: eine Marathon-Etappe und jede Menge Dünen.

Matthias Walkner: “Ich habe mich heute in der Früh sehr gut gefühlt und war voll motiviert. Vor dem Start habe ich mich dazu entschieden, dass ich versuche, den Spuren der vorderen Fahrer zu folgen und weniger auf die Navigation zu achten, um Zeit gut zu machen. Also eine ganz andere Taktik als man es sonst von mir gewohnt ist. Bei Kilometer 80 ist diese Taktik dann voll in die Hose gegangen und ich habe mich fast 20 Minuten verfahren. Ich konnte auf diesem steinigen Plateau beinahe nicht mehr auf die richtige Route zurückfinden. Durch diesen vielen Regen waren die Pisten komplett weggespült und nicht mehr sichtbar, man muss sich dann in diesem steinigen Gelände querfeldein nach Himmelsrichtungen orientieren und hoffen, dass man den Wegpunkt irgendwie und schnellstmöglich findet. Es ist sehr frustrierend für mich. Auch wenn meine fahrerische Leistung heute sehr gut war, war´s das mehr oder weniger für mich. Ich kann nur noch schauen, dass ich in den kommenden Etappen einzelne gute Akzente setze, aber viel ist jetzt leider nicht mehr drinnen. Die Schuld liegt zu 100% bei mir selber, ich habe es ziemlich verbockt heute. Eine riesengroße Enttäuschung.”

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photos (c) Marcelo Maragni/Red Bull Content Pool