„Man soll aufhören, wenn’s am schönsten ist“, sagt „Enduro Trophy“-Mastermind Peter Bachler. Er meint das in doppeltem Sinn. Denn am Trophy-Rennkalender stehen in diesem Jahr nur Top-Locations, alle Rennen zählen auch zur Enduro ÖM, viele der Strecken haben Legenden-Status und waren Kulisse für so manch unvergessenes Rennen. Der Satz „Man soll aufhören, wenn’s am schönsten ist“ lässt Peter Bachler aber auch einen Schluss-Strich ziehen. Die „Enduro Trophy 2019“ ist die 14. und zugleich letzten Saison. Im HartEnduro-Interview spricht Peter Bachler über seine Motive und er verspricht, dass die „Enduro Trophy“ nach dem Finale am 5. Oktober zwar nicht wiederkehrt, dass er selbst aber bereits Pläne für die Zeit danach hat.

Peter Bachler in St. Georgen 2011: er wünscht sich eine glanzvolle Schluss-Saison und hat bereits Pläne für das Jahr 1 nach der „Enduro Trophy“.

HartEnduro: „Wieso hast du den Entschluss gefasst, die ‚Enduro Trophy‘ nach so vielen Jahren aufzugeben?“

Peter Bachler: „Mann wird ja nicht jünger und man sollte ja immer dann aufhören, wenn’s am schönsten ist. Aber hauptsächlich geht es um den Zeitfaktor. Ich habe mittlerweile eine Familie und ich möchte mich gerne auch selbst mal wieder auf’s Moped schwingen. Aber nicht rennmäßig oder um Strecken zu bauen. Sondern einfach nur, um ein wenig fit zu bleiben. Damit ich nicht mit 50 Lenzen in einem Kurzentrum für Übergewichtige lande. (lacht) Ausserdem hat mein Sohn Fabian auch bereits die Liebe zum Enduro- und Trial-Sport entdeckt, und da möchte ich mit ihm gemeinsam ‚auf Tour‘ gehen.“

„Wenn du dich an die Anfänge erinnerst… gab es da einen Moment, in dem dir bewusst wurde, dass du da etwas richtig Großes auf die Beine gestellt hast?“

Peter Bachler: „In den Anfangsjahren gab es sicher keinen Moment, um über solche Dinge nachzudenken. (lacht) Da drehten sich die Gedanken nur darum, wie man das nächste Event, wie man die Saison überlebt. Dass das etwas Großes ist, das ist mir erst viel später bewusst geworden.“

Die „Enduro Trophy“ als Allwetter-Serie. Viel Hitze und Staub beim Finale 2005 …
…jede Menge Action aber auch bei tief winterlichen Bedingungen, wie 2015 in Rothenfels. Die Anmeldung für das erste Rennen 2019 ist übrigens bereits geöffnet.

„Was sind deine schönsten und eindrücklichsten Erinnerungen wenn du an deine Geschichte mit der ‚Enduro Trophy‘ denkst?“

Peter Bachler: „Hm, insgesamt veranstalte ich ja schon seit 17 Jahren Rennen. Da gab es viele schöne Momente. Ein immer wiederkehrender schöner Moment ist, wenn das Finale vorbei ist und wenn man auf eine erfolgreiche und vor allem weitgehend unfallfreie Saison zurückblicken kann. Wirklich schön finde ich auch, wenn ich die vielen Zuschauer am Streckenrand sehe, die den ‚Gladiatoren‘ zujubeln. Zu meiner aktiven Zeit war das ganz anders. Da haben wir fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit irgendwo im tiefsten Ungarn um Meisterschaftspunkte gekämpft. Und eine wirklich besonders schöne Erinnerung für mich ist, als es im Jahr 2013 gelungen ist, trotz vieler Hürden die Enduro Staatsmeisterschaft wieder zurück nach Österreich zu holen.“

Der legendäre Special Effect beim Finale (hier 2005): Django und seine Flinte gaben weithin hörbar das Startsignal.

„Wie geht’s weiter? Gehst du jetzt als Veranstalter in den Ruhestand oder wagst du noch einmal etwas Neues?“

Peter Bachler: „Ausruhen werde ich mich mit Sicherheit nicht! Ich werde dem Enduro-Sport in Österreich auf jedem Fall erhalten bleiben. Einige wissen ja, dass ich am Spielberg tätig und dort für das Thema Zweirad verantwortlich bin. In diesem Rahmen habe ich noch einige Pläne, wo sich unsere Wege wieder kreuzen werden. Und ich arbeite auch an einem neuen Konzept. Da wird 2020 etwas Cooles, Großes kommen. Mehr dazu gibt’s, wenn wir die ‚Enduro Trophy 2019‘ würdig und voll Freude über die Bühne gebracht haben.“ (interview: c. panny, hubert lafer)

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photos (c) Johannes Kundegraber & Franz Luder, www.only-dirt.at & Peter Bachler privat